Archive for Januar, 2008

Franzoesisch, Sprache der Liebe

Donnerstag, Januar 24th, 2008

Der Volksmund behauptet ja, dass die franzoesische Sprache die Sprache der Liebe sei. Naja, ich kann dazu nur sagen, dass es es mich mit der Liebe und der franzoesischen Sprache nicht so erwischt hat. Ich weiss gar nicht mehr genau, wann ich das Wort Praeposition oder Possesivpronomen das letzte Mal gehoert habe, doch ich kann mich erinnern, dass auch meine Englischlehrerin ihre Probleme hatte mir ihre Sichtweise dieser Worte beizubringen.
So verbringe ich hier jeden morgen vier Stunden mit Marie-Elene, meiner Franzoesisch Lehrerin. Sie hat eine riesen Geduld und zusammen machen wir kleine Fortschritte :-). Das einzige, was bei dieser Sprache dann doch an Liebe erinnert ist das Ueben der Ausprache der nasal betonten Buchstaben „e“, „a“ und „o“. Nachdem diese Betonungen im Deutschen oder Englischen nicht vorhanden sind, musste ich dies intensiv ueben. Marie-Elene hat mich deshalb aufgefordert diese Buchstaben nasal auszusprechen und das oft hintereinander. Dabei ist mir aufgefallen, dass wenn ich ausserhalb des Klassenzimmers gewesen waere und mich selbst gehoert haette, wie ich dann nasal „o“ und nasal „a“ hintereinander von mir gelassen habe, haette ich evtl. gedacht, dass hinter der Tuer kein Sprachunterricht stattfindet sondern eher etwas das mit Liebe zu tuen hat. Und somit waere auch fuer mich geklaert, warum Franzoesisch die Sprache der Liebe ist.
Nun aber genug vom Vormittag berichtet, der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Meine Hauptaktivitaet am Nachmittag und am Wochenende ist das Tauchen. Um meine Divemaster Lizenzierung zu Beenden, muss ich noch einige Tauchgaenge und Trainings machen. Dies ist definitiv der angenehmere Teil meines Tages. Die Wassertemperatur laesst es zu, dass man nur in einem kurzen Tauchanzug bzw. ohne Tauchanzug taucht. Die Sichtweite betraegt 20 Meter und mehr mit glassklarem Wasser. Ganze Korallenfelder liegen direkt vor der Insel mit einer super Vielfalt an marinem Leben. In der Bildergallery habe ich ein paar Bilder von meinen Tauchgaengen abgelegt.

Zum weiteren angenehmen Teil meines Tages gehoert dann das Abendessen in meiner Gastfamilie. Tahiti geht kein guter kulinarischer Ruf voraus (auch wenn es zu Frankreich gehoert). Das Angebot auf der Strasse und den Restaurants ist dann auch wirklich kein Highlight. Doch in meiner Gastfamilie werde ich koestlich versorgt.

Wie hier in Tahiti ueblich, kocht der Mann des Hauses und das sehr gut. Im Allgemeinen sagt man, dass in Tahiti die Frau „der Chef im Haus“ ist. Ob dies der Grund fuer die vielen transsexuellen Maenner hier ist, weis ich nicht. Doch es faellt auf, dass es von denen viele hier gibt.
Von einer Freundin wurde ich auch vorgewarnt, dass Tahiti teuer ist und dies hat sich auch bewahrheitet. Die allgemeinen Preise sind generell hoeher als in Deutschland. Es gibt zwar in Tahiti keine Steuern, doch Frankreich haelt hohe Importzoelle auf alle Waren, die somit die Preise hier hoch halten. Wer also ueber Flitterwochen in Tahiti nachdenkt, sollte neben den Transferkosten auch sonst gut kalkulieren, nicht das die Ehe gleich nach den Flitterwochen wegen einer finanziellen Krise annuliert werden muss :-).
Nun muss ich aufhoeren mich meinen privaten Dingen zu widmen, da ich ja schliesslich noch bis morgen meine Hausaufgaben erledigen muss, sonst bekomme ich kein Sternchen von Marie-Elene.

Liebe Gruesse aus Tahiti

Christoph

Bienvenue im Paradies

Donnerstag, Januar 17th, 2008

Nun bin ich in Franzoesisch Polynesion angekommen. Insgesamt ist dieses Gebiet ungefaehr so gross wie Europa. Allerdings besteht Franzoesisch Polynesien hauptsaechlich aus Meer und 118 Inseln. Die Landflaeche betraegt daher nur einmal 3500 qkm. Die Hauptinsel von Franzoesich Polynesien heisst Tahiti mit der Haupstadt Papeete, wo ich mich gerade aufhalte. Die Insel kann man in zwei Bereiche, die grosse Insel „Tahiti nui“ und die kleine Insel „Tahiti iti“ unterteilen, wobei beide Teile miteinander verbunden sind. Das Wort gross steht dabei fuer einen Durchmesser von ca. 40 km von Tahiti nui.

Die Orientierung ist ziemlich einfach, vom „point kilometrique“ (Nullpunkt) der Insel in Papeete wird im oder gegen den Uhrzeigersinn an der Kuestenstrasse gezaehlt bis man am Kilometerpunkt 60 auf der anderen Seite der Insel angekommen ist. Es gibt auf der grossen Insel sogar eine Autobahn, die Laenge betraegt sieben Kilometer und die Maximalgeschwindigkeit ist auf 90 km/h begrenzt (sonst wuerde man ja gar nichts davon mitbekommen!).

Die Ankunft war genau so, wie man sie sich auf einer Insel vorstellt. Schon im Flugzeug und auch am Flughafen wurden einem die Nationalblume uebergeben, die man sich ueber das Ohr stecken kann.

Am Flughafen wurde ich dann von meiner Lehrerin und der Gastfamilie abgeholt und mir wurden drei Blumenkraenze umgehangen. Ja, so ist es, wenn man auf einer pazifischen Insel ankommt. Nebenbei gab es bei der eigentlichen Einreise dann nicht einmal einen Stempel in den Pass – Willkommen in Europa.

Das grosszuegige Haus meiner Gastfamilie liegt auf einem Berg, von dem man das Meer wie auch den Berg Aorai (2066 m. NN) in der Mitte von Tahiti nui sehen kann. Die Tochter und der Sohn der Familie sind mitte Zwanzig und helfen mir hier gut zurecht zu kommen. Die Familie haelt sich neben einem Sprachstudenten auch noch zwei Hunde, zwei Katzen und jede Menge Huehner. Jedesmal wenn es einer dieser Huehner zum Essen gibt, bin ich froh, dass dieses mich morgen nicht mehr mit seinem Gegacker aufwecken kann. Ansonsten steht auf dem Speiseplan natuerlich viel Meeresfruechte und unglaublich gutes und exotisches Obst.
Derzeit ist Regenzeit, das heist es ist super warm und es regnet meist einmal heftig am Tag/ Nacht.
Die Mentalitaet hier tut sein Restliches um in angenehme Urlaubsstimmung zu kommen. Das Motto hier lautet „haere maru“, was so viel wie „gehe es gemuetlich an“ bedeutet. Dies wird hier voll ausgelebt und mit dem Wort „Burn-Out“ ist eher eine Ueberhitzung der Klimaanlage gemeint und die Ursache eines Magengeschwueres bei einem Tahitianer liegt definitiv nicht am Stress.

Ok, nun genug geschwaermt – es gibt auch noch eine andere Seite in Papeete. Auf Tahiti leben insgesamt ca. 170 000 Einwohner wobei 75% in der Haupstadt leben. Die Anzahl der Autos hier sprengt das Fassungsvermoegen der Strassen was ein Verkehrschaos wie in jeder grossen Stadt nach sich zieht.
Des weiteren habe ich wohl auf vergessen zu erwaehnen, dass meine Sprachlehrerin keine Tahitianerin ist. Sie ist Franzoesin, was fatale Folgen fuer die Urlaubsstimmung hat. Der Unterricht beginnt um 08.00 h morgens. Der Fussweg zur Schule belaeuft sich auf ein bischen mehr als 30 Minuten einfach (wegen des Verkehrs waere man mit dem Auto auch nicht schneller). Das Fruehstueck ist daher um 6.20 h und der Wecker klingelt um 5.45 h.
Ich sagte meiner Sprachlehrerin Names Marie-Helene, dass doch solche Zeiten waehrend eines Urlaubs normalerweise strengstens verboten und aeusserst ungesund sind, doch dies beeindruckte Marie-Helene nicht besonders. Die vier Stunden Sprachunterricht am morgen werden dann nur fuer eine kurze Kaffeepause unterbrochen, damit ich nicht ins Koma falle.
Mein Versuch Marie-Helene zu erklaeren, dass es in Deutschland verboten ist, Schuelern waehrend des Urlaubs Hausaufgaben aufzugeben, schlug dann auch fehl. Somit ist mein Nachmittagsprogramm auch festgelegt. Und fuer diese Plage zahle ich auch noch Geld – das haette ich mir ja niemals traeumen lassen .

Dies sind soweit meine ersten Eindruecke von Tahiti. Ich werde sobald Marie-Helene es zulaesst mal ein bischen Sightseeing Programm machen und dann auch ein paar Bilder online stellen.

Bis dahin, au revoir von Papeete

Christoph

Meine letzten Tage in Australien

Sonntag, Januar 13th, 2008

Kurz nach Silvester habe ich mein Leih-Campervan in Cairns zurueckgegeben nachdem ich in 22 Tagen mehr als 3000 km damit gefahren bin.

Nachdem ich in Cairns angekommen bin, bin ich wieder zurueck (21 Stunden mit dem Bus) nach Bundaberg gefahren und habe dort mit der Divemaster Zertifizierung angefangen. Bei der Tauchschule Aquascuba in Bundaberg hat mir das Flair so gut gefallen, das ich nochmals dort hin wollte. Seit dem 04. Januar habe ich mich dann tagsueber fast ausschliesslich im Wasser befunden und abends fuer die Theorie gebueffelt.

Heute nun, bin ich von Hervey Beach nach Sydney geflogen und uebernachte bei einem Freund, den ich auf dem Bootstrip ueber Weihnachten kennengelernt habe. Morgen geht es von Sydney weiter nach Papeete, der Haupstadt von Tahiti. Dort werde ich den Abschluss meiner Reise machen und neben hoffentlich vielen Tauchgaengen, fuer vier Wochen Franzoesisch lernen (fuer alle die nicht sicher sind, ich meine die Sprache!).  Bis zu den naechsten News koennt Ihr euch ein paar neue Bilder von Australien ansehen. Ich habe heute vier neue Gallerien online gestellt – viel Spass. 

Liebe Gruesse aus Sydney 

Christoph

PS: Hier habe ich gerade noch ein paar News aus Europa gelesen und bin ja voellig von den schwedischen Feministen begeistert. Kann in diesem Fall nur sagen:“Jungs lasst uns die Badesachen packen und ins Schwimmbad nach Sundsvall fahren“ – nicht nur blond sondern auch oben ohne, siehe diesen Artikel.