Ein kleines bischen wie zu Hause

Nachdem wir am 5. November in Shanghai angekommen sind, habe ich mich gleich um die Verlaengerung meines Visas gekuemmert. Die Formalitaeten waren schnell und einfach erledigt, in solchen oeffentlichen Instituten ist China wirklich sehr fortschrittlich und meinem Augenschein nach auch sehr effektiv. Trotzdem dauert die Verlaengerung des Visas eine Woche, somit musste ich bis 12. November in der Naehe von Shanghai bleiben. Die Gelegenheit war ideal ferne Bekannte (wirklich ferne, da ich sie eigentlich gar nicht kannte, sondern nur eine Freundin von mir den Kontakt per Email hergestellt hat) in Sozhou, ca. 40 Minuten Zugfahrt von Shanghai entfernt, zu besuchen. Sozhou ist bekannt fuer seine Gaerten und die schoene Innenstadt und somit war die Einladung ideal.

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Was mich dann dort erwartet hat, uebertraf aber auf jeden Fall meine Erwartungen. Gabi und Bernhard, sie aus dem Allgaeu und er aus Oesterreich leben in Sozhou, da Bernhard dort fuer ein deutsches Unternehmen arbeitet. Am ersten Abend haben wir dann festgestellt, dass es bei dem Freundeskreis im Allgaeu doch schon einige Ueberschneidungen gibt.

Gabi und Bernhard

Durch den super netten Aufenthalt bei den beiden konnte ich ein bischen in das Expat Leben einsehen und muss schon sagen, dass mir soetwas auch gefallen koennte.
Die Wohnanlage bei Sozhou ist echt edel, mit eigenem Swimmingpool und Wasserfall vorm Haus. Vom Wohnzimmer hat man direkt Blick auf eine Seeanlage, an der an jedem Wochenende ein grosses Feuerwerk stattfindet.

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Im Aufzug z.B. wird jeden Tag der Teppich ausgewechselt, da auf diesem der jeweilige Wochentag geschrieben steht. Wenn man die Anlage betritt steht ein uniformierter Wachmann am Tor und salutiert fuer einen, auch wenn man wie ich in „Backpacker Klammoten“ daherkommt.
Dies waren aber nur die aeusserlichen angenehmen Dinge meines Aufenthalts, meine netten Gastgeber fuehrten mich am ersten Abend gleich in das „German Restaurant Pub“ in dem ein Grillabend stattfand.

German Pub

Super Salate und Steaks und Wuerste gegrillt und dazu sogar Brezeln. Danach gings noch ins Hofbraeuhaus von Sozhou, ein echter Ableger des HB in Muenchen.

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Zum Schluss wurde mir dann noch eine typische chinesische Kneipe gezeigt in der Auffuehrungen stattfanden. In Deutschland wuerde man wahrscheinlich Kabarett dazu sagen, auf jeden Fall sangen neben kleinen Auffuehrungen huebsche Chinesinen in knapper Bekleidung heimische Lieder (man hat halt nichts verstanden) in einer ohrenbeteubenden Lautstaerke.
Am naechsten Morgen habe ich erstmals verschlafen, da das gebotene Bett einfach ein Highlight seit langem war. Neben den tourischten Attraktionen war dann jeden Abend ein kulinarisches Highlight geboten, wobei ich dabei seit langem wieder allgaeuer und oesterreichen Dialekt geniesen durfte und den einen oder anderen tiefen Einblick in die chinesische Kultur bekommen habe, die Bernhard bei seinem „Daily Business“ erfaehrt.
Ein besonderes Erlebniss war der Sonntags Brunch im Sheraton in Sozhou. Dort bekommt man fuer umgerechnet ca. 25 Euro das was man in einem fuenf Sterne Hotel erwartet und sich in Europa als Normalbuerger einfach nicht leisten kann. Von „A“ wie Austern bis „Z“ Zander (Red Snapper) gab es alles an diesem gigantischen warmen und kalten Buffet inklusive Schokoladenbrunnen. Wir haben insgesamt vier Stunden geschlemmt und ich hatte wahrscheinlich nur die Haelfte aller Dinge probiert, was mir riesen Kummer bereitete – dabei habe ich nach Anleitung von Bernhard auf alle „Magenfueller“ verzichtet.
Aus dem geplanten Aufenthalt fuer eine Nacht wurden dann vier Naechte bevor ich wieder zurueck nach Shanghai gefahren bin. Nachdem ich mein neues Visum in der Hand gehalten habe, bin ich mit 430 km/h zum Flughafen gefahren (nein, kein Taxi sondern die Magnetschwebebahn) und weiter nach Chengdu im Westen von China gefolgen. Gabi und Bernhard, danke fuer die nette Zeit mit und bei Euch.

Liebe Gruesse aus Kanding

Christoph

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