Nachruf :-)

Seit 8. November reise ich nun alleine, da Kolja nun seine weiteren Plaenen ausserhalb Chinas verfolgt. Vor fast genau fuenf Monaten (4. Juni) haben Kolja und ich unseren gemeinsamen Trip mit den Bikes in Genhofen begonnen und hatten das ungefaehre Ziel „Shanghai“ vor Augen, wo wir es nun auch gemeinsam hin geschafft haben.

Kolja und ich haben beide bei der Reise festgestellt, das wir noch mit niemanden anderen, ausser evtl. mit unserer Mutter in den ersten Lebensjahren, soviel zusammenhaengende Zeit verbracht haben (und das mit der Mama hat nur geklappt, weil wir damals noch nicht reden konnten). Es waren fuenf Monate taeglich gemeinsam auf dem Bike, im Bus oder Zug, meist zur gleichen Zeit die Zaehne geputzt, am selben Tisch gegessen, das gemeinsame Sightseeing Programm, miteinander das Bier am Abend getrunken und schliesslich gemeinsam im Zelt, Jurte, Zimmer oder unter freiem Himmel. geschlafen. Dies waren auch fuenf Monate mit minimal Privatsphaere und eigenen Freiraum, alle Entscheidungen mussten immer mit dem anderen abgesprochen werden oder ein Kompromiss getroffen werden. Aber auch die schlechten Launen, Hoehen und Tiefen des anderen wurden live miterlebt, ohne viel Moeglichkeiten zur Flucht – also kurz gesagt schlimmer als in einer Ehe, oder wie mein Arbeitskollege sagen wuerde: „Die Weiterfuehrung des Ehelebens unter erschwerten Bedingungen“ (Zitat H.S.).

Wie in allen Bereichen im Leben gibt es immer Hoehen und Tiefen und die hatten wir auch auf diesem Trip, die Hoehen allerdings ueberproportional hoch und lang im Vergleich zu den Tiefen. Aber gerade an den Tiefpunkten war ich froh einen so verlaesslichen und motivierenden Reisekollegen wie Kolja an meiner Seite gehabt zu haben, der in diesen Zeiten immer fuer mich da war. Das Beste an diesem Rueckblick ist aber, das wir das alles freiwillig gemacht haben. Die Option in Zwischenstationen eigene Wege zu gehen waren da, wurden aber von keinem in Anspruch genommen,

Ich bin mir zurueckblickend sicher, dass wir als Team auch mehr gesehen und gewagt haben, als alleine. Besonders hohe und lange Passagen mit dem Bike waeren alleine nicht machbar gewesen. Und meist diese Passagen waren dann die tollsten und eindrucksvollsten Erlebnisse auf dem ganzen Weg.
Am Abend wiederum kann man seine Eindruecke und Erlebnise teilen und letzendlich auch viel miteinander lachen. Bei soviel Zeit gemeinsam habe ich Kolja noch naeher kennen- und schaetzen gelernt. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich den Trip zu zweit sehr genossen habe, Danke Kolja fuer die super Zeit – du bist ein klasse Reisepartner und Freund.

Nach unserem Trip in Sued- und Zentralamerika haben wir immer von so einem Trip nach Zentralasien getraeumt. Nun haben wir uns diesen gemeinsam erfuellt – es waren zwar anderes Ziele wie die Mongolei und der Baikalsee auf dem Programm, dafuer haben wir nun die Bikevariante ausprobiert. Auf der Reise haben wir nun viele andere Leute kennengelernt und deren Reisegeschichten gehoert. Dabei haben wir schon festgestellt, das es wieder gemeinsame Ideen und Ziele gibt. Dann lass uns mal gemeinsam davon traeumen ….

Kolja viel Spass und Erfolg bei deinen kommenden Vorhaben.

Christoph

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