Bienvenue im Paradies

Nun bin ich in Franzoesisch Polynesion angekommen. Insgesamt ist dieses Gebiet ungefaehr so gross wie Europa. Allerdings besteht Franzoesisch Polynesien hauptsaechlich aus Meer und 118 Inseln. Die Landflaeche betraegt daher nur einmal 3500 qkm. Die Hauptinsel von Franzoesich Polynesien heisst Tahiti mit der Haupstadt Papeete, wo ich mich gerade aufhalte. Die Insel kann man in zwei Bereiche, die grosse Insel „Tahiti nui“ und die kleine Insel „Tahiti iti“ unterteilen, wobei beide Teile miteinander verbunden sind. Das Wort gross steht dabei fuer einen Durchmesser von ca. 40 km von Tahiti nui.

Die Orientierung ist ziemlich einfach, vom „point kilometrique“ (Nullpunkt) der Insel in Papeete wird im oder gegen den Uhrzeigersinn an der Kuestenstrasse gezaehlt bis man am Kilometerpunkt 60 auf der anderen Seite der Insel angekommen ist. Es gibt auf der grossen Insel sogar eine Autobahn, die Laenge betraegt sieben Kilometer und die Maximalgeschwindigkeit ist auf 90 km/h begrenzt (sonst wuerde man ja gar nichts davon mitbekommen!).

Die Ankunft war genau so, wie man sie sich auf einer Insel vorstellt. Schon im Flugzeug und auch am Flughafen wurden einem die Nationalblume uebergeben, die man sich ueber das Ohr stecken kann.

Am Flughafen wurde ich dann von meiner Lehrerin und der Gastfamilie abgeholt und mir wurden drei Blumenkraenze umgehangen. Ja, so ist es, wenn man auf einer pazifischen Insel ankommt. Nebenbei gab es bei der eigentlichen Einreise dann nicht einmal einen Stempel in den Pass – Willkommen in Europa.

Das grosszuegige Haus meiner Gastfamilie liegt auf einem Berg, von dem man das Meer wie auch den Berg Aorai (2066 m. NN) in der Mitte von Tahiti nui sehen kann. Die Tochter und der Sohn der Familie sind mitte Zwanzig und helfen mir hier gut zurecht zu kommen. Die Familie haelt sich neben einem Sprachstudenten auch noch zwei Hunde, zwei Katzen und jede Menge Huehner. Jedesmal wenn es einer dieser Huehner zum Essen gibt, bin ich froh, dass dieses mich morgen nicht mehr mit seinem Gegacker aufwecken kann. Ansonsten steht auf dem Speiseplan natuerlich viel Meeresfruechte und unglaublich gutes und exotisches Obst.
Derzeit ist Regenzeit, das heist es ist super warm und es regnet meist einmal heftig am Tag/ Nacht.
Die Mentalitaet hier tut sein Restliches um in angenehme Urlaubsstimmung zu kommen. Das Motto hier lautet „haere maru“, was so viel wie „gehe es gemuetlich an“ bedeutet. Dies wird hier voll ausgelebt und mit dem Wort „Burn-Out“ ist eher eine Ueberhitzung der Klimaanlage gemeint und die Ursache eines Magengeschwueres bei einem Tahitianer liegt definitiv nicht am Stress.

Ok, nun genug geschwaermt – es gibt auch noch eine andere Seite in Papeete. Auf Tahiti leben insgesamt ca. 170 000 Einwohner wobei 75% in der Haupstadt leben. Die Anzahl der Autos hier sprengt das Fassungsvermoegen der Strassen was ein Verkehrschaos wie in jeder grossen Stadt nach sich zieht.
Des weiteren habe ich wohl auf vergessen zu erwaehnen, dass meine Sprachlehrerin keine Tahitianerin ist. Sie ist Franzoesin, was fatale Folgen fuer die Urlaubsstimmung hat. Der Unterricht beginnt um 08.00 h morgens. Der Fussweg zur Schule belaeuft sich auf ein bischen mehr als 30 Minuten einfach (wegen des Verkehrs waere man mit dem Auto auch nicht schneller). Das Fruehstueck ist daher um 6.20 h und der Wecker klingelt um 5.45 h.
Ich sagte meiner Sprachlehrerin Names Marie-Helene, dass doch solche Zeiten waehrend eines Urlaubs normalerweise strengstens verboten und aeusserst ungesund sind, doch dies beeindruckte Marie-Helene nicht besonders. Die vier Stunden Sprachunterricht am morgen werden dann nur fuer eine kurze Kaffeepause unterbrochen, damit ich nicht ins Koma falle.
Mein Versuch Marie-Helene zu erklaeren, dass es in Deutschland verboten ist, Schuelern waehrend des Urlaubs Hausaufgaben aufzugeben, schlug dann auch fehl. Somit ist mein Nachmittagsprogramm auch festgelegt. Und fuer diese Plage zahle ich auch noch Geld – das haette ich mir ja niemals traeumen lassen .

Dies sind soweit meine ersten Eindruecke von Tahiti. Ich werde sobald Marie-Helene es zulaesst mal ein bischen Sightseeing Programm machen und dann auch ein paar Bilder online stellen.

Bis dahin, au revoir von Papeete

Christoph

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